Bernhard Ehrenzeller

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Bernhard Ehrenzeller (2019)

Bernhard Ehrenzeller (* 5. September 1953 in St. Gallen;[1] heimatberechtigt in Oberbüren SG und Metzerlen SO)[2] ist ein Schweizer Jurist und Richter im Fürstentum Liechtenstein. Von Februar 2020 bis Februar 2024 war er Rektor der Universität St. Gallen.[3][4]

Ehrenzeller besuchte die Primarschule Metzerlen im Kanton Solothurn.[2] 1973 schloss er die Matura B am Kollegium Karl Borromäus in Altdorf UR ab.[2] Ehrenzeller studierte bis 1977 Rechtswissenschaft an der Universität Freiburg i. Üe. und erhielt das Lizentiat.[2] Im Jahr 1980 erlangte er das solothurnische Fürsprech- und Notariatspatent. 1984 doktorierte Ehrenzeller bei Luzius Wildhaber an der Universität Basel zum Thema „Die Diözesankonferenz des Bistums Basel“ mit summa cum laude.[2] Ab 1987 arbeitete Ehrenzeller an einer rechtsvergleichenden Habilitation über „Legislative Gewalt und Aussenpolitik“.[2] Gleichzeitig forschte er am Max Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg, an der Harvard Law School in Cambridge (Massachusetts) und am Schweizerischen Institut für Rechtsvergleichung in Lausanne.[2] Im Jahr 1992 nahm die juristische Fakultät der Universität Basel Ehrenzellers Habilitationsschrift an aufgrund von Gutachten von Luzius Wildhaber und Kurt Eichenberger.[2] Am 14. Januar 1993 habilitierte er und wurde ihm die venia docendi für öffentliches Recht verliehen.[2]

Berufliche Laufbahn

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In den 1980er-Jahren kandidierte Ehrenzeller für die Christlichdemokraten für ein Richteramt im Kanton Solothurn.[5]

Von 1991 bis 1997 war Ehrenzeller persönlicher Mitarbeiter von Bundesrat Arnold Koller (CVP, Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements).[2] Ab 1993 war er als Privatdozent an der Universität Basel tätig. Von 1994 bis 1996 war er Stabsmitglied der Projektleitung der „Verfassungsreform“ des EJPD im Rahmen der Totalrevision der Bundesverfassung.[2]

Seit 1. April 1997 ist Ehrenzeller Ordinarius für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität St. Gallen und seit 1. April 1998 Direktor des „Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis an der Universität St. Gallen“.[2] Von 2003 bis 2011 war er Prorektor der Universität St. Gallen.[2] Seit 2011 amtet er als Richter für den Staatsgerichtshof des Fürstentums Liechtenstein.[2] Am 14. Januar 2019 wurde Ehrenzeller vom Universitätsrat der Universität St. Gallen zum neuen Rektor gewählt und am 15. Januar 2019 von der Regierung des Kantons St. Gallen bestätigt.[6] Am 1. Februar 2020 trat Ehrenzeller die Nachfolge von Thomas Bieger als Rektor an.[7] Am 1. Februar 2024 übernahm Manuel Ammann das Rektorat.[8]

Ehrenzeller ist verheiratet mit der Juristin Sabine Kofmel Ehrenzeller und hat einen Sohn und eine Tochter.[2][9] Ehrenzeller ist römisch-katholisch.[2]

Mitgliedschaften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Base de données sur les Élites suisses au XXe siècle. Abgerufen am 5. September 2019.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Bernhard Ehrenzeller: CURRICULUM VITAE von Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller. Archiviert vom Original am 5. September 2019; abgerufen am 5. September 2019.
  3. HSG-Rektorat 2020 bis 2022 in vollständiger Besetzung | Wissen | Universität St.Gallen. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  4. chrisign gmbh, web management, weinfelden thurgau: HSG gibt neues Rektorat bekannt. 15. Juni 2023, abgerufen am 1. Februar 2024.
  5. Adrian Vögele: «Ehrenzeller ist eine Übergangslösung»: Reaktionen der St.Galler Parteien zum Kandidaten für das HSG-Rektorat. Abgerufen am 5. September 2019.
  6. Bernhard Ehrenzeller wird künftiger HSG-Rektor | Wissen | Universität St.Gallen. Abgerufen am 5. September 2019.
  7. Oliver Kerrison: HSG St.Gallen: Bernhard Ehrenzeller wird neuer Rektor. Abgerufen am 5. September 2019.
  8. Marcel Elsener und Regula Weik: Der neue HSG-Rektor Manuel Ammann im grossen Interview. 27. Januar 2024, abgerufen am 1. Februar 2024.
  9. Sabine Kofmel Ehrenzeller. Abgerufen am 27. August 2021 (französisch).